Es gibt noch eine andere Art der Bestattung. Dieses Praktizierten oder praktizieren din Indien die Parsen in Mumbay.
Nach dem Glauben der Parsen sind Feuer, Wasser, Luft und Erde heilig - um nichts davon zu beschmutzen, überlassen sie ihre Toten den Geiern. In der Parsen-Metropole Mumbai sind die Vögel jedoch nahezu ausgestorben. Jetzt sollen die Aasfresser gezüchtet werden.
Es gab Zeiten, in denen sich Menschen in Mumbai darüber beschwerten, dass menschliche Leichenteile - Finger, Zehen, auch ganze Hände und Füße - vom Himmel fielen. Es waren Gliedmaßen von Toten der Parsen-Gemeinschaft, die auf einem der drei sogenannten Türme des Schweigens in Malabar Hill zurückgelassen worden waren. Dort - so sieht es die Tradition der Parsen vor - wurden sie von Geiern gefressen. Doch die Vögel sind in Mumbai in den vergangenen zehn Jahren nahezu ausgestorben. Was vielen recht ist, denn die unangenehmen Überraschungen aus der Höhe bleiben seither aus.


Dem Glauben der Parsen zufolge sind Feuer, Wasser, Luft und Erde heilig - ein toter Körper würde alles verschmutzen, mit dem er in Berührung komme. Leichen seien schmutzig, da der Tod den zeitweiligen Sieg des Bösen über das Gute darstelle, so die Vorstellung.

Angesichts der Geierknappheit verbrannten oder beerdigten die Parsen ihre jährlich bis zu tausend Toten zuletzt dennoch. Jetzt wollen sie in der indischen Metropole zur traditionellen Bestattung zurückkehren. Die Gemeinde will künftig Geier, die sich um die Beseitigung der Toten kümmern sollen, züchten und in Volieren halten, berichtet die "New York Times". Der Bau von zwei Volieren mit jeweils 76 Tieren solle im Frühjahr beginnen, damit das Bestattungsritual im Januar 2014 wieder aufgenommen werden könne, sagt Dinshaw Rus Mehta, Vorsitzender der Parsen-Gemeinde in Mumbai. "Ich möchte die Geier zurückbringen, damit das System wieder funktioniert", zitiert die Zeitung Mehta.
Zum Teil schon eine Grausiges Ritual.
.
.