Neues vom Messerstecher..jetzt schaltet sich auch der Bundesrat ein.

Vor wenigen Monaten raste Carlos mit dem Velo in einen Fussgänger, welcher dadurch einen Schädelbruch erlitt.



Die Akte «Carlos» sorgt seit einer Woche für Empörung. 29 000 Franken kostet der 18-jährige Messerstecher den Staat monatlich (BLICK berichtete). Damit werden ihm eine 4½-Zimmer-Wohnung, Thai-Box-Kurse und ein zehnköpfiges Betreuerteam bezahlt.

Diese Luxusbehandlung beschäftigt nun auch den Bundesrat. «Der zuständige Regierungsrat hat beim leitenden Oberjugendanwalt einen Bericht zum ‹Fall Carlos› verlangt», sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga im SonntagsBlick.

Laut «NZZ am Sonntag» war Carlos vor einigen Monaten in einen Unfall verwickelt. In hohem Tempo prallte er mit seinem Velo in einen Fussgänger. Dieser erlitt einen Schädelbruch. Drogen oder Alkohol waren nicht im Spiel.

Carlos als «Luxusgeschöpf»

Wie schamlos Carlos das System ausnutzt, zeigt der Bericht einer Ex-Betreuerin, aus dem die «Schweiz am Sonntag» zitiert. Darin bezeichnet sie Carlos als «Luxusgeschöpf», das man nur mit Geld unter Kontrolle halten könne. Er bevorzuge Markenkleidung, auf den Teller kommen nur Rindfleisch und Fisch. Nur das Beste sei für den «selbstverliebten» Teenager gut genug. So auch sein Armani-Deo für 46.90 Franken. Carlos’ Vorbild sei Arnold Schwarzenegger.

Exklusiv redete im SonntagsBlick der vorbestrafte Thai-Box-Trainer von Carlos, Shemsi Beqiri (27). Er habe Carlos auf Wunsch der Jugendstaatsanwaltschaft 2012 im Gefängnis besucht und gesehen, dass «hinter der dunklen Miene ein wertvoller Mensch» stecke. So habe er sich entschlossen, mit Carlos zu arbeiten. «Daraus ist eine Freundschaft gewachsen, die mir viel bedeutet.» Beqiri ist enttäuscht von den Medienberichten: Carlos habe Fortschritte gemacht, doch die Diskussion konzentriere sich nur auf sein Vorleben und die Kosten.