Herzlichen Dank, Teigerwutz, für die orthographische Korrektur und den interessanten Link zur Herkunft des Gebäcks und seines Namens.

Vor ein paar Tagen habe ich wieder „Durian Baan“ gekauft, der Händler hatte wieder ca 8 Stück. Ich fragte, wieviel Bäume er hätte, da er jeden Morgen so viele Stücke anbiete. Zu meinem Erstaunen sagte er, er habe nur einen Baum, der schon sehr alt sei und ca. 200 Früchte jedes Jahr bringe. Ich wollte das nicht recht glauben. Aber er nahm mich mit und zeigte mir einen sehr dicken Baum, an dem noch ca. 100 Früchte hingen. D .h., wenn er jede Frucht mit 80 Baht verkauft (und das ist das Wenigste), verdient er mit diesem einen Baum ca. 16.000 Baht. Nicht wenig.

Sein Sohn, der meine ursprüngliche Skepsis mitbekommen hatte, fragte mich heute, ob ich interessiert sei, seine Durianplantage zu sehen, natürlich „Durian Phan“, also nicht die Hausdurian, sondern die hochgezüchteten Sorten. Bei solchen Angeboten sage ich immer „ja“. Ich wurde (per Motorrad) zu seiner Plantage mit schätzungsweise 80 Bäumen geführt. Hier war die Ernte in vollem Gang. Eine Frau kletterte mit Hilfe einer Leiter in das Geäst. Sie hatte einen Eimer mit langem Seil dabei. Sie kletterte dann ins Geäst und pflückte jeweils eine Frucht, tat sie in den Eimer und ließ diesen langsam runter. Ich stelle ein paar Fragen und erfuhr, dass der größte „Feind“ der Durianbäume ein Nagetier namens กระรอก (Grarawk) sei, ein Tier, das mit dem Eichhörnchen verwandt ist. Dieses Tier frisst sehr gerne Durianfrüchte an, die dann natürlich unverkäuflich sind. Das Grarawk hat selber auch Feinde, nämlich gewisse Greifvögel. Das machen sich die Durianzüchter zunutze. Sie hängen Tonbänder mit den Schreien dieser Greifvögel in die Bäume, die Nagetiere kommen dann nicht. -Ich erfuhr, dass man nach Pflanzung 5 Jahre warten muss, bis die ersten Früchte geerntet werden. Ein Baum kann fast 100 Jahre alt werden, er bringt durchschnittlich 25.000 – 30.000 Baht Gewinn pro Jahr. Diese hochgezüchteten Bäume tragen jährlich ca. 100 Früchte.

Soeben habe ich mit einer weiteren Schwester meiner Frau telefoniert. Sie heißt Höang. Die Rufnamen meiner Schwägerinnen stammen alle aus dem Chinesischen, genauer aus dem Hokkien-Chinesisch, denn der Vater meiner Frau stammte aus der Fujian Provinz in China (Fujian = Hokkien). Immer, wenn ein Kind geboren wurde, ging man zu seinem chinesischen Tempel, der Vater zog aus einem großen Topf mit Hunderten von Namenszetteln einen Zettel heraus und erhielt so den Namen des Kindes. Im Falle meines Schwiegervaters kamen folgende Namen heraus: Yuk, Kio, Yee (meine Frau), Chun, Höang, Kim, Fa, Jong. Als Chinese musste er unbedingt einen Sohn haben, der den Familiennamen weitertrug und bei seinem späteren Begräbnis bestimmte Zeremonien durchführen konnte, also hat er immer weiter gemacht, bis ihm schließlich ein Sohn geboren wurde. Alle seine Kinder haben ganz verschiedene Lebenswege hinter sich gebracht.

Höang z.B. hatte sich in ihrem Geburtsort Trang mit 18 Jahren in einen Polizisten verliebt. Der aber war in Schmuggelaffairen mit Malaysia verwickelt und wurde bei einer Schmuggelaktion erschossen. Woraufhin Höang nicht mehr in Trang bleiben wollte und nach Bangkok ging. Ihr Vater vermittelte ihr eine Stellung im Restaurant des damals berühmten Hotels Royal am Sanahm Luang. Hier arbeitete sie sich langsam hoch, bis sie die Managerin des Restaurants wurde. Sie lebte sehr sparsam und sparte sich ein Haus zusammen. Sie lernte wieder einen (höheren) Polizisten kennen, mit dem sie zusammenlebte. Die beiden haben eine Tochter, die mittlerweile erwachsen ist und ein Studium beendet hat. Unter dem Schutz des Polzisten (ohne einen solchen Schutz geht das nicht) verkaufte sie Lose der illegalen, so genannten „unterirdischen“ Lotterie und verdiente ziemlich viel Geld damit. Nach seiner Pensionierung ging der Polizist fremd, als Höang das merkte, warf sie ihn raus. Gut, dass sie nicht mit ihm verheiratet war.

Heute kümmert sich Höang hauptsächlich um den früheren Besitzer des Hotels Royal. Der ist mittlerweile über 90 und hat den Fehler gemacht, schon vor Jahren alles bedingungslos in die Hände seiner Söhne zu überschreiben. Die halten ihren Vater finanziell ganz knapp, gaben ihm im Hotel ein mickriges Zimmer und im Restaurant kostenlose Mahlzeiten. Höang fährt ihren früheren Chef häufig zum Arzt und erledigt Vieles für ihn.

Forts. folgt, Erwin