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Thema: wieder in Phuket

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  1. #1
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: wieder in Phuket

    Danke, wein4tler, für die nützlichen Hinweise. Das mit den Sitzplätzen und dem Rollstuhlservice habe ich bei Thai Airways beim Herkommen schon in Anspruch genommen, aber ich hätte nicht gedacht, dass es auch einen Begleitservice gibt. –
    Was Deine letzte Frage angeht: natürlich kann ich Geld nach Thailand überweisen, das mache ich öfter. Aber die Frage ist, wie mache ich das, wenn ich hier in Thailand bin, ohne einen Helfer zu haben? „Ganz einfach“ sagen meine Söhne, mach Internet Banking. Aber das wäre sehr schwierig für mich. Als ich Kind war, war nicht mal der Taschenrechner erfunden! Das ist eine andere Welt für mich. Das schaffe ich nicht mehr.

    Gestern wollte wieder mit meiner Frau (sie begleitet mich überall hin, auch wenn ihre Interessen anders liegen) ein Museum besuchen, das Peranakan Museum, das sich mit der malaiischen Kultur (in Phuket) befasst. Da im Internet stand, das Museum sei täglich geöffnet, habe ich dem Taxifahrer (es ist immer derselbe, denn ich habe gute Erfahrung mit ihm gemacht) die Adresse gegeben. Er meinte jedoch, es sei immer besser vorher anzurufen. Das tat er auch, und siehe da, ausgerechnet gestern konnte man das Museum nicht besuchen. „Im Internet steht, es sei täglich geöffnet“ „Ja, im Prinzip ist auch heute offen, aber wir feiern hier eine traditionelle Peranakan-Hochzeit, da können nur geladene Gäste rein“. Nun, dann ein anderes Mal.

    Wir fuhren dann ins Central, weil wir kein Brot mehr hatten. Dort ist der Schweizer Bäckerladen „Zurich Bread“. Das gekaufte Brot ließen wir schneiden (meine Frau schneidet Brot auch nach mehr als 40 Jahren Ehe immer noch sehr unregelmäßig!), aber zu Hause stellten wir fest, dass die Dame das Brot in extrem dicke Scheiben geschnitten hatte! Ich schneide jetzt die dicken Scheiben nochmal durch, um zwei dünne Scheiden zu erhalten! Na ja, nächstes Mal schneiden wir doch lieber selber.

    Wir haben dann noch im Central gegessen, in beiden Gebäuden gibt es einen hervorragenden „food stall“. Ich habe หอยหลอด ผักฉ่า (heu lawd phagchah) gegessen, also „Jakobsmuscheln mit Sellerie“, Hervorragend, obwohl ich immer noch etwas an Geschmacksveränderung leide. Ich hatte vor gut 2 Monaten Covid 19, keine Symptome, außer dass mein Geschmackssinn total verändert war. Und das bessert sich nur langsam. Erdbeere und Heringe z.B. schmecken immer noch nach gar nichts, Gott sei Dank schmeckt Durian normal! – Meine Frau ist dann noch etwas für den Kühlschrank kaufen gegangen, und der Taxifahrer hat mir eine Medizin besorgt. Ich war gestern trotz aller Vorsicht gefallen (auf Betonboden) und hatte deutliche Schmerzen an den Oberschenkeln. Der Taxifahrer meinte, er kenne eine gute chinesische Naturmedizin gegen die Schmerzen. Es ist eine Creme. Am Abend habe ich mich damit eingecremt, nach ca. 10 Minuten spürte ich eine deutliche Wirkung, in der ganzen Po- und Beinzone hatte ich ein kaltes Gefühl. Heute Morgen waren alle Schmerzen wie weggeblasen! Ich habe bislang nur sehr gute Erfahrungen mit asiatischer Naturmedizin gemacht.

    Auf dem Heimweg ließ ich den Fahrer an einem Obstmarkt halten. Ich besuche immer gern solche Obstmärkte, es kommt sogar vor, dass ich Obst finde, das ich noch gar nicht kenne. Dieses Mal fand ich มะไฟ (mafai), einen deutschen Namen scheint es nicht zu geben, auf Englisch heißt die Frucht „Burmese Grape“. Sieht ähnlich aus wie Lamyai, schmeckt aber ganz anders. In jeder Frucht sind meist drei Kerne mit etwas Fruchtfleisch drum herum. Die Betonung liegt auf „etwas“, aber das Fleisch schmeckt mir sehr gut.

    Forts. folgt , Erwin

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  2. #2
    Da Österreicher Avatar von wein4tler
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    AW: wieder in Phuket

    Wird im Internet als Burmesische Traube bezeichnet - Mafai in Thai (Baccaurea Ramiflora Lour)
    Baccaurea ramiflora, ist ein langsam wachsender, immergrüner Baum aus der Familie der Phyllanthaceae, der bis zu 25 m hoch wird und eine sich ausbreitende Krone und dünne Rinde aufweist. Er kommt in ganz Asien vor und wird am häufigsten in Burma, Kambodscha, Laos, Vietnam, Indien, Bangladesch und Malaysia angebaut. Die Frucht ist oval, gelblich, rosa bis leuchtend rot oder lila gefärbt.
    Die essbaren Früchte können auch gedünstet zu Kompott verarbeitet werden oder auch zu Wein. Die Rinde, Wurzeln und das Holz werden fur medizinische Zwecke (Hauterkrankungen) geerntet.

    Name:  mafai.jpg
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    Erwin, wenn Dir Deine Söhne Dir zeigen wie der Vorgang beim Internetbanking geht, dann schaffst Du das sicher. So schwer ist das nicht.

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    Geändert von wein4tler (26.05.2022 um 16:39 Uhr)

  3. #3
    Neuer Avatar von thedi
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    AW: wieder in Phuket

    Zitat Zitat von wein4tler Beitrag anzeigen
    ...zeigen wie der Vorgang beim Internetbanking geht, dann schaffst Du das sicher. So schwer ist das nicht.
    Nein schwierig ist es nicht. Was mich aber nervt ist, dass jedes zweite mal wenn ich mich dort einlogge, das Design geändert wurde und ich meine Zahlungsvorlagen - das einzige was ich brauche - wieder einmal mehr zwischen n+1 neuen, für mich unnützen Features suchen muss. Wie einfach war die Welt doch früher, als es das Kacheln-Design noch nicht gab.


    Mit freundlichen Grüssen

    Thedi

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  4. #4
    Mitglied Avatar von Erwin
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    AW: wieder in Phuket

    Danke, wein4tler. Wein und Kompost aus Mafaifrüchten, das kannte ich nicht. Aber man kann ja aus vielen Früchten „Wein“ herstellen, letztes Jahr habe ich Brombeerwein getrunken, nicht schlecht. Ich versuche jetzt mal, an Mafaiwein zu kommen!. Ich denke, wenn es ihn in Thailand gibt, werde ich ihn finden.

    Was das Internetbanking betrifft, ist „schwierig“ sicher ein relativer Begriff, aber ich weiß, FÜR MICH ist es schwierig! Auch die Bank, bei der ich schon bei meiner Kinderkommunion (da hat man mir auch Geld geschenkt) ein Reichsbankkonto eröffnet habe, will mir helfen und mir eine Art Einführungskurs geben. Mal sehen.

    Gestern war ich beim Friseur (zum Rasieren). Zu meinem Erstaunen war jetzt ein anderer als sonst da. Es stellte sich heraus, dass dies der Besitzer des Ladens war, er hatte einen Unfall und musste eine Zeitlang aussetzen, ein Freund hat ihn vertreten. Wie meine Frau stammt er aus Trang, er wohnt im Amphoe Yanthakhao, wo auch eine jüngere Schwester meiner Frau wohnt. Der Friseur kannte sogar das Haus meiner Schwägerin! So klein ist die Welt! Er erzählte mir, sein Laden sei früher woanders gewesen, vor der Pandemie, da habe er am Tage bis 100 Kunden gehabt und mehrere Personen beschäftigt, dann, von einem Tag zum anderen, sei alles aus gewesen, nur noch 10 Kunden täglich…Die Miete habe er nicht mehr zahlen können. Dann sei er hierher gezogen, die Miete habe er von 6000 Baht auf 4000 Baht heruntergehandelt, jetzt komme er gerade so durch. – Da ich nicht mehr gut laufen kann, habe ich ihn gefragt, ob er jemanden kenne, der ein Motorrad hat und mich öfter fahren könne. Meine Frau muss ja nicht immer mitfahren. Ich weiß, insbesondere bei Besuchen von chinesischen Tempeln langweilt sie sich. Und er kannte jemanden. Einen ehemaligen Polizisten, mit dem war ich dann heute zu einem chinesischen Tempel.

    Der Tempel heißt ศาลเจ้าปุดจ้อ = Pudjor-Schrein und ist mit unendlich vielen Figuren, kleinen und großen, ausgestattet. Ich habe viele Fotos gemacht, obwohl mir das fotografieren schon schwerfällt. Dann habe ich den „Verwalter“ des Tempels, wenn man ihn so nennen darf, aufgesucht und ihm ein paar Fragen zur Geschichte des Tempels gestellt. Zunächst sagte er, früher habe hier die Gegend ganz anders ausgesehen. Ein breiter und tiefer Wasserweg habe an diesem Ort vorbeigeführt, im Hafen lagen Handelsschiffe, portugiesische, malaiische und chinesische, in großer Zahl. Damals habe es schon einen einfachen chinesischen Tempel hier gegeben, der ศาลเจ้าเต้กุ้น („Tai Jun Shrine“) genannt wurde und dem göttlichen Wesen เทพเจ้ากวนอุ (關羽= Guan Yu)geweiht war. Später sei dann ein chinesischer Kaufmann aus Penang mit seinem Segelschiff erschienen, um Handel zu treiben. Er habe eine aus Holz geschnitzte Figur der Göttin Guan Yin mitgebracht und im Tempel aufgestellt. So sei der Tempel fortan der Göttin Guan Yin geweiht gewesen. Der alte kleine Tempel aus Holz zerfiel immer mehr, daher baute man einen neuen Tempel. Das soll etwa 100 Jahre her sein. Immer wieder wurde der Tempel verbessert bzw. renoviert. Immer wieder gab es Gläubige, die Figuren oder Geld spendeten, so dass der Tempel zu dem wurde, was er heute ist. Heute hat die Gegend um den Tempel keinen Kanal mehr, von einem Hafen ist nichts mehr zu ahnen, eine Verbindung zum Meer ist nicht mehr ersichtlich.

    Ich habe früher von einem Gebäck, das (angeblich) nur auf Phuket zu finden ist, berichtet, „Ahbpoh“. Ich bat den Motoradtaxifahrer, mit mir ein Geschäft aufzusuchen, wo man dieses Gebäck kaufen könne. Er kannte da Gebäck nicht, aber, so sagte er, „kein Problem“. Er holte sein Handy raus und sprach den Namen des Gebäcks laut aus. Sogleich erschienen zahlreiche Bilder, ja Filme, wie man das Gebäck herstellt! Unglaublich, was es heute alles gibt. Es stellte sich übrigens heraus, dass der korrekte Name „Ah-phohng“ (อาโบ้ง) ist

    Forts.folgt, Erwin

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  5. #5
    Siamonliner Avatar von TeigerWutz
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    AW: wieder in Phuket

    (angeblich) nur auf Phuket.
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  6. #6
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    AW: wieder in Phuket

    Herzlichen Dank, Teigerwutz, für die orthographische Korrektur und den interessanten Link zur Herkunft des Gebäcks und seines Namens.

    Vor ein paar Tagen habe ich wieder „Durian Baan“ gekauft, der Händler hatte wieder ca 8 Stück. Ich fragte, wieviel Bäume er hätte, da er jeden Morgen so viele Stücke anbiete. Zu meinem Erstaunen sagte er, er habe nur einen Baum, der schon sehr alt sei und ca. 200 Früchte jedes Jahr bringe. Ich wollte das nicht recht glauben. Aber er nahm mich mit und zeigte mir einen sehr dicken Baum, an dem noch ca. 100 Früchte hingen. D .h., wenn er jede Frucht mit 80 Baht verkauft (und das ist das Wenigste), verdient er mit diesem einen Baum ca. 16.000 Baht. Nicht wenig.

    Sein Sohn, der meine ursprüngliche Skepsis mitbekommen hatte, fragte mich heute, ob ich interessiert sei, seine Durianplantage zu sehen, natürlich „Durian Phan“, also nicht die Hausdurian, sondern die hochgezüchteten Sorten. Bei solchen Angeboten sage ich immer „ja“. Ich wurde (per Motorrad) zu seiner Plantage mit schätzungsweise 80 Bäumen geführt. Hier war die Ernte in vollem Gang. Eine Frau kletterte mit Hilfe einer Leiter in das Geäst. Sie hatte einen Eimer mit langem Seil dabei. Sie kletterte dann ins Geäst und pflückte jeweils eine Frucht, tat sie in den Eimer und ließ diesen langsam runter. Ich stelle ein paar Fragen und erfuhr, dass der größte „Feind“ der Durianbäume ein Nagetier namens กระรอก (Grarawk) sei, ein Tier, das mit dem Eichhörnchen verwandt ist. Dieses Tier frisst sehr gerne Durianfrüchte an, die dann natürlich unverkäuflich sind. Das Grarawk hat selber auch Feinde, nämlich gewisse Greifvögel. Das machen sich die Durianzüchter zunutze. Sie hängen Tonbänder mit den Schreien dieser Greifvögel in die Bäume, die Nagetiere kommen dann nicht. -Ich erfuhr, dass man nach Pflanzung 5 Jahre warten muss, bis die ersten Früchte geerntet werden. Ein Baum kann fast 100 Jahre alt werden, er bringt durchschnittlich 25.000 – 30.000 Baht Gewinn pro Jahr. Diese hochgezüchteten Bäume tragen jährlich ca. 100 Früchte.

    Soeben habe ich mit einer weiteren Schwester meiner Frau telefoniert. Sie heißt Höang. Die Rufnamen meiner Schwägerinnen stammen alle aus dem Chinesischen, genauer aus dem Hokkien-Chinesisch, denn der Vater meiner Frau stammte aus der Fujian Provinz in China (Fujian = Hokkien). Immer, wenn ein Kind geboren wurde, ging man zu seinem chinesischen Tempel, der Vater zog aus einem großen Topf mit Hunderten von Namenszetteln einen Zettel heraus und erhielt so den Namen des Kindes. Im Falle meines Schwiegervaters kamen folgende Namen heraus: Yuk, Kio, Yee (meine Frau), Chun, Höang, Kim, Fa, Jong. Als Chinese musste er unbedingt einen Sohn haben, der den Familiennamen weitertrug und bei seinem späteren Begräbnis bestimmte Zeremonien durchführen konnte, also hat er immer weiter gemacht, bis ihm schließlich ein Sohn geboren wurde. Alle seine Kinder haben ganz verschiedene Lebenswege hinter sich gebracht.

    Höang z.B. hatte sich in ihrem Geburtsort Trang mit 18 Jahren in einen Polizisten verliebt. Der aber war in Schmuggelaffairen mit Malaysia verwickelt und wurde bei einer Schmuggelaktion erschossen. Woraufhin Höang nicht mehr in Trang bleiben wollte und nach Bangkok ging. Ihr Vater vermittelte ihr eine Stellung im Restaurant des damals berühmten Hotels Royal am Sanahm Luang. Hier arbeitete sie sich langsam hoch, bis sie die Managerin des Restaurants wurde. Sie lebte sehr sparsam und sparte sich ein Haus zusammen. Sie lernte wieder einen (höheren) Polizisten kennen, mit dem sie zusammenlebte. Die beiden haben eine Tochter, die mittlerweile erwachsen ist und ein Studium beendet hat. Unter dem Schutz des Polzisten (ohne einen solchen Schutz geht das nicht) verkaufte sie Lose der illegalen, so genannten „unterirdischen“ Lotterie und verdiente ziemlich viel Geld damit. Nach seiner Pensionierung ging der Polizist fremd, als Höang das merkte, warf sie ihn raus. Gut, dass sie nicht mit ihm verheiratet war.

    Heute kümmert sich Höang hauptsächlich um den früheren Besitzer des Hotels Royal. Der ist mittlerweile über 90 und hat den Fehler gemacht, schon vor Jahren alles bedingungslos in die Hände seiner Söhne zu überschreiben. Die halten ihren Vater finanziell ganz knapp, gaben ihm im Hotel ein mickriges Zimmer und im Restaurant kostenlose Mahlzeiten. Höang fährt ihren früheren Chef häufig zum Arzt und erledigt Vieles für ihn.

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  7. #7
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    AW: wieder in Phuket

    Hier in der Siedlung wird jeden Tag, selbst sonntags, der Abfalleimer geleert. Mülltrennung findet nicht statt. Ein Fahrer kommt mit einem Motorrad an, an das ein großer Beiwagen angebaut ist. Darauf stehen ein paar größere Tonnen, in die unser Abfall geleert wird. Dabei hatte ich beobachtet, dass der Fahrer immer einige Dinge aus dem Abfall heraussortiert, z.B. Plastikflaschen. Ich sprach ihn darauf an und er sagte, die Plastikflaschen verkaufe er. Es gibt Sammelstellen dafür, die zertrümmern die Flaschen und wiegen die Trümmerteile, für 1 kg Plastikteile erhält der Fahrer 30 Baht. Da er arm ist, hat diese geringe Summe für ihn schon eine Bedeutung. Für Glasflaschen bekommt er je 30 oder 50 Satang. – Übrigens, der Fahrer ist bei der Stadt angestellt. Die sorgt auch in der Siedlung für Abfall, saubere Straßen, Straßenbeleuchtung etc.

    Gestern war ein regnerischer und ziemlich stürmischer Tag. Mein Schwager Dääng und Schwägerin Kio, seit ein paar Tagen aus Kaschmir zurück, kamen uns besuchen. Da wir selbst kein Auto haben, fuhren sie dankenswerterweise mit uns in die Stadt zum Einkaufen. In der „Foodhall“ in Central haben wir gegessen. Die Auswahl ist hier wirklich extrem groß. Ich fragte die beiden, wie es in Kaschmir gewesen sei. Beide sagten übereinstimmend, die Fahrt sei nicht besonders gewesen. Sie klagten über das Essen, das „nicht sauber“ gewesen sei. Dääng bekam eine unangenehme Magenverstimmung und Durchfall, Kio beklagte sich, „dass man nichts Vernünftiges kaufen konnte“. Man zeigte mir ein paar Bilder, aber ich konnte nichts Interessantes erkennen. Einmal z.B. die ganze Gruppe zu Pferd, 45 Minuten lang, aber dafür nach Kaschmir? Es gab auch Streitigkeiten mit der Gruppenführung. Einige Teilnehmer fanden das morgendliche (schon bezahlte) Buffet zu armselig und bestellten eigenes Essen, wollten es dann aber nicht bezahlen. Wenn man von Hin- und Rückreisetag absieht, hatte man insgesamt 5 Tage, der Grundpreis betrug 100.000 Baht für jeweils 2 Personen. Hinausgeworfenes Geld, aber man kann schlecht ablehnen, wenn die Golfpartner zu der Reise einladen, sonst verliert man das Gesicht, es könnte jemand auf den Gedanken kommen, man habe kein Geld…

    Gegen 18 Uhr meinte Dääng, jetzt fahren wir in ein Seefood-Restaurant. Meine Einwände, wir hätten doch schon gegessen und seien satt, fanden keine Berücksichtigung. Im Restaurant bestellte Dääng eine Reihe von Speisen, sowohl Fische als aus Gemüse. Alles schmeckte sehr gut, aber ich habe kaum etwas runter gekriegt, war wie eigentlich alle zu satt. So dass insgesamt nur wenig gegessen wurde, was übrig war, ließ Dääng verpacken und nahm es mit nach Hause. Das ist in Thailand so üblich. – Am Eingang des Restaurants wurden Durianfrüchte verkauft. Natürlich hoch gezüchtete. Däang kaufte eine Frucht für 500 Baht und ließ sie am Tisch servieren. Schmeckte wirklich gut! Mein früher geäußertes Vorurteil gegen „Zucht-Durian“ muss ich zurücknehmen. Übrigens konnte man auch 5000 Baht teure Früchte vorbestellen. Es hing eine Liste aus, in die sich schon 8 Personen eingetragen hatten. Ich erfuhr, dass es anderswo auch Durianfrüchte für je 10.000 Baht gibt!

    Morgens, mittags und abends flitzen hier in der Siedlung Motorräder durch die Straßen, die hinten eine grüne Kiste mit der Aufschrift „GRAB“ tragen. Die allermeisten Bewohner unserer Siedlung kochen nicht selbst, gehen auch nicht essen, sondern lassen sich alles in die Wohnung bringen. Man ruft im Restaurant seiner Wahl an, bestellt die Ware, zahlt meist per Internet, wobei „payment on delivery“ aber auch möglich ist. Dann wird das Essen per Motorradfahrern von GRAB (es gibt andere Firmen, aber hier in Phuket sieht man fast immer nur GRAB) gebracht. Meine Nichte Thames macht das jeden Tag mindestens einmal (sie hat vor der Heirat ihrem Mann gleich gesagt, dass sie selbst nicht kochen kann und will). Auch ihre Eltern Dääng und Kio haben nur einen Mikrowellenherd, keinen richtigen Ofen und machen darin allenfalls mal ein Croissant warm. Heute hat Thames, da es immerfort regnete, uns solch ein Essen geschickt. Sicher hätte es gut geschmeckt, wenn es nicht so kalt gewesen wäre. Außerdem war alles in Plastik verpackt, was auf uns anschreckend wirkte. Gut gemeint, aber…

    Fortsetzung folgt, Erwin

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