Für Jan.1912 berichtet Weiler, die Franzosen seien dabei, für Wasserversorgung in Bangkok zu sorgen. Das Wasser sollte etwa 40km oberhalb von Bangkok aus den Menam entnommen, und in einem offenen Kanal nach Bangkok zu einer Pumpstation geführt werden. Dabei würde das Wasser vorher mechanisch und chemisch gereinigt, schließlich über ein Röhrennetz in Bangkok verteilt.
In Bangkok gab es damals etwa 60 Reismühlen, die allesamt für den Export arbeiteten. Bei günstiger Preislage kauften sie Reis in großen Mengen ein, dadurch stieg der Preis an, woraufhin die Reismühlen den Ankauf stoppten und der Preis wieder stark sank, bis die Mühlen wieder Reisnachschub brauchten und alles wieder von vorne anfing. Weiler machte sich Gedanken, einen großen Silo zu bauen, in dem man größere Getreidemengen lange aufbewahren (und so die starken Preisschwankungen vermeiden) könnte. – Ihr kennt ja alle die Silom Road, „lom“ heißt „Wind“, „si“ bedeutet mahlen, Mühle, Silom Road bedeutet also Windmühlenstraße. Ansonsten erinnert nichts mehr an die alten Reismühlen.
Nov. 2013 besuchte Weiler ein „Opium Sched“. Opiumrauchen war bei Chinesen und Siamesen damals sehr verbreitet, Es gab Verkaufsstellen mit behördlicher Genehmigung (brachte viel Steuern ein). Weiler teilt seine Beobachtungen wie folgt mit: in einem ebenerdigen primitiven Bambusschuppen liegen auf den Pritschen etwa ein Dutzend Raucher, von welchen zwei schlafen. Wir lassen uns für einen Fuang eine Pfeife zurechtmachen. Aus einer kleinen Büchse wird eine Messerspitze des braunen klebrigen Opiums auf ein Stück Palmblatt ein Quadratzoll groß gestrichen…..“

Die Briefe, die Weiler danach schreibt, enthalten viele Einzelheiten seiner Überlandreisen, Landschaftsschilderungen und Bemerkungen zu neuen Bahnabschnitten. Insgesamt für uns alles kaum berichtenswert.

Am 3.8.1914 erfährt Weiler von der Mobilmachung in Deutschland. Von ca. 100 Deutschen warenca.30 „gestellungspflichtig“, d.h., sie wurden einberufen und mussten sofort nach Deutschland zurückkehren. Auf einer Abschiedsfeier wurden nach dem „Hurrah!“ auf den deutschen und auf den österreichischen Kaiser beide Nationalhymnen gesungemn. Die Stimmung war „gehoben, aber nicht laut“. Auch aus dem Umland, Chiengmai z.B., trafen Leute ein, die sich „stellten“, doch gelang es vielen nicht mehr, aus Bangkok herauszukommen. Alle Schiffe mit neutraler Flagge weigerten sich, die Deutschen zu befördern. 90 Deutsche wurden auf einer Insel in Singapur interniert.

Ende März 1915 schreibt Weiler, ein gewisser Phya Sathien, heute würden wir vielleicht sagen „Staatssektretär“ im Ministerium für Öffentliche Dienste, sei gestorben und er sei zur „Badezeremonie“ eingeladen. Weiler ging hin und nahm ein Parfumfläschchen mit. Als er ins Sterbegemach geführt wurde, träufelte er ein paar Tropfen Parfum in die Hand des Toten. Das sollte bewirken, dass alle Schuld gegenüber dem Toten abgewaschen wurde.

Der König versuchte, sich strikt neutral zu verhalten. Unter den Pseudonym „Asvabahu“ publizierte er seine Ansichten im „Siam Observer“.

Am 22.Juli 1917 erklärte Siam den Deutschen den Krieg. Weiler wurde mit den anderen Deutschen interniert. Hier erkrankte Weiler schwer, kam ins Chulalonkorn-Hospital, wurde krankheitshalber aus der Internierung entlassen, sollte nach Europa zurückkehren. Nach längerem Bemühen gelang es, ein Schiff nach Singapur zu nehmen, von dort schiffte er sich nach Europa ein. Die Krankheit verschlimmerte sich, am 16.1.1918 starb Weiler auf der Höhe von Mozambik, am Tag darauf übergab man seinen Leichnam der See.

Erwin (Ende)