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Justizministerium plant Methamphetamin von Kategorie eins auf zwei herunterzusetzen
Wochenblitz, 30. August 2016
Bangkok - Vor einigen Monaten hatte das Justizministerium in Erwägung gezogen, die Droge Methamphetamin (Yabaa und Crystal Meth alias Ice) zu legalisieren. Der Plan fand keine große Zustimmung und wurde schließlich für gescheitert erklärt.
Mitte August griff Justizminister Paiboon Kumchaya das Thema erneut auf und erklärte in einem Interview, dass die bisherige Drogenpolitik als gescheitert erklärt werden müsse … und dies gelte besonders für die bisher wie selbstverständlich angewendete Kriminalisierung Süchtiger. Der Minister erklärte, dass es sich bei den Süchtigen um kranke Menschen handele, denen geholfen werden müsse, statt sie zu bestrafen.
In diesem Zusammenhang dürfte wohl auch Paiboons neuer Vorstoß stehen, in dem er vorschlägt, Methamphetamin von einer Droge der Kategorie eins (höchstes Gefahrenpotential) auf Kategorie zwei herunterzustufen. Dabei betonte der Minister, dass es ihm nicht darum gehe, die Droge zu verharmlosen sondern neue Wege bei der Behandlung Süchtiger zu ermöglichen.
„Ab einem gewissen Stadium der Sucht ist ein kalter Entzug für den Kranken lebensgefährlich. Stattdessen sollte eine medizinisch kontrollierte Step-by-Step-Entwöhnung, bei der der Arzt die Drogendosis des Patienten schrittweise bis zu seiner Entwöhnung reduziert, angewendet werden. Dies geht aus gesetzlichen Gründen in Thailand aber nur mit Betäubungsmitteln der Kategorie zwei. Es ist daher dringend zu empfehlen, die hier am stärksten verbreitete Droge (Methamphetamin) herunterzustufen, damit Ärzte sie bei der Therapie mit Süchtigen nutzen können“, sagte der Minister.
Paibon fügte hinzu, dass der Schritt für eine Modernisierung der aktuellen Drogenpolitik von großer Wichtigkeit sei und er dem Premierminister daher vorschlagen wolle, die Herunterstufung von Kategorie eins auf zwei notfalls mit Hilfe des § 44 der Übergangsverfassung durchzuführen.
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